Sonntag, 26. Juli 2015

Hilchenbacher Kalorienpfad

Wanderung vom 28.06.2015


Getreu meinem Blogmotto: Warum in die Ferne schweifen... werde ich heute mal die nähere Umgebung erkunden.

Wer sich noch an die Trimm-Dich-Pfade der 70er Jahre erinnert, wird sich denken können, was es mit dem Kalorienpfad auf sich hat. Richtig, es ist ein Rundweg mit einigen Stationen, an denen man sich sportlich betätigen kann. Der Weg führt einmal um die Breitenbach-Talsperre. Allerdings nicht über den Asphaltweg, sondern durch den Wald auf "ferdernden Pfaden". Diese Worte in der Wegbeschreibung haben mich auch angelockt...

Man kann direkt an der Talsperre parken und losmarschieren, oder aber die Variante von Hilchenbach aus gehen. Ich entscheide mich für letzteres, so kann das Heximobil daheim bleiben.

Um halb zehn bin ich startbereit. Ein kurzer Abstecher zum Bäcker, dann kann es losgehen. Ich laufe über den Marktplatz, dem offiziellen Start des Weges.

Hilchenbacher Stadtbrunnen

Marktplatz Hilchenbach

Es geht rechts an der Kirche vorbei und dann links "An der Sang" hoch. Gar nicht lange, und man läuft auf einem Feldweg den Berg Richtung Dörrhöhe hoch. Ich bin schon begeistert, wie toll die Aussicht ist und fange direkt an zu knipsen.

Aufstieg zur Dörrhöhe

Blick zum Windpark

Ich freue mich auf die Bank, die schon in Sicht kommt. Von dort soll es einen tollen Ausblick haben, außerdem gibt es ganz in der Nähe einen Geocache. Ich will mich noch einmal als "Dosenjägerin" versuchen und habe mir zwei Caches aufs Handy geladen.

Kurz gesagt, der Ausblick ist grandios, hier könnte man Stunden sitzen.


Ist das herrlich...

Vielen Dank, die habe ich

So, nun zum Vergnügen zweiter Teil. Mit der Geocaching-App auf dem Handy kann man sich auf verschiedene Weisen zum Ziel navigieren lassen. Ich wähle erst einmal die Sprachausgabe. "Sie haben Ihr Ziel erreicht" plärrt es aus dem Handy. Na klasse, das war schon mal nix.
Der Kompass ist ebenfalls sehr verwirrend. Ist stapfe zwischen den Bäumen herum und starre auf die Entfernung, die wild hin und her hüpft. Noch 3 Meter, 5 Meter, 12 Meter, 4 Meter...... das wird nix. Der kleinen Karte nach müsste ich direkt davor stehen, aber ich seh nichts. Es gibt aber auch so viele Möglichkeiten, etwas zu verstecken.

Okay, für´s erste gebe ich auf. Komme ja auf dem Rückweg noch einmal hier vorbei. Aber dann...

Jetzt steht wieder das Wandern im Vordergrund, und das macht richtig Spaß. Auf einem schönen Trampelpfad geht es stetig bergauf.


Kurzer Blick zurück

So macht Wandern Freude


Leuchtender Fingerhut

Nach einer Weile neigt sich der Weg und trifft auf den Kalorienpfad. Eine Tafel erklärt den Wegverlauf und eine Sitzgruppe läd zur Rast ein.


Verlauf des Kalorienpfades

Ich setze mich kurz, um auf´s Handy zu schauen. Hier soll auch ein Döschen versteckt sein. Das finde ich recht schnell und habe mein erstes Erfolgserlebnis. Yes, i can....

Weiter geht es auf Trampelpfaden. Bisher hält der Weg, was die Beschreibung verspricht, ich bin begeistert.


So muss das sein


Natur pur

Der Trampelpfad endet auf einem Wirtschaftsweg und zieht sich immer weiter bergab. Bald schon ist der Stausee durch die Bäume zu erkennen und erste Stimmen sind zu hören.
Na klar, wir haben bestes Wetter, da sind auch hier schon einige Spaziergänger und Sportler unterwegs. Mit der Ruhe ist es fürs erste vorbei.

Ich ergattere noch eine freie Bank am Ufer und mache eine kleine Pause.


Recht niedriger Wasserstand in der Talsperre

Schon bald mache ich mich wieder auf den Weg, hier ist es mir zu gesellig. Ein paar hundert Meter geht es auf dem asphaltierten Uferweg weiter, dann zeigt das Wanderzeichen an einer Station wieder in den Wald. Ab jetzt bin ich wieder allein unterwegs und kann die herrliche Natur genießen. 


Auf  einem Trampelpfad geht es den Berg hoch

Ich bin wieder mehr als begeistert über den hohen Pfadanteil des Rundwegs. So macht Wandern richtig Spaß.


Natur pur am Wegesrand


Balance halten

Nur kurz geht es über einen breiteren Weg, dann wieder auf weichen Waldwegen. Von den Leuten auf dem Uferweg ist nichts zu hören. Nur Vogelgezwitscher.


Ruhe im Wald, so muss das sein


Der höchste Punkt ist erreicht

Der Weg senkt sich wieder leicht ab, und bald ist der See wieder zu erkennen. Kurz vor dem Staudamm treffe ich wieder auf den Uferweg, auf dem schon gut etwas los ist.


Der Stausee schimmert durch die Bäume


Kurz vor der Staumauer

Vom Restaurant "Altes Wärterhaus" weht Mittagsduft herüber, die sonnige Terrasse ist schon gut besetzt mit Sonntagsausflüglern.
Der Weg führt nun über die Staumauer und bietet herrliche Aussichten in beide Richtungen.


Blick über die Talsperre...


...und nach Allenbach


Paradies fast vor meiner Haustür

Am Ende des Staudammes zweigt der Weg wieder in den ruhigen Wald ab. Es dauert gar nicht lang, dann kommt man oberhalb von Allenbach wieder heraus. Ich bekomme langsam Hunger und wünsche mir eine Bank. Hier oben wäre es perfekt.


Kurze Waldpassage.....

...dann kommt diese Aussicht

Meine Bank bekomme ich bald darauf. Sie steht nicht direkt am Weg, sondern etwas oberhalb. Ein schöner Platz unter einer alten Eiche. So mache ich eine ausgiebige Mittagsrast und strecke die Beine aus. Ist das schön hier.



Mein Rastplatz im Schatten....


...mit Ausblick über Allenbach

Gut eine Stunde bleibe ich hier sitzen und fühle mich einfach nur sauwohl. Hier oben sind auch kaum Leute unterwegs. Ein Paar, vermutlich Urlauber, kommt mit dem Rad vorbei und erkundigt sich nach dem Weg zur Talsperre. Ich schicke sie meinem Wanderzeichen nach, so sind sie in fünf Minuten am See.

Ich packe mein Picknick zusammen und mache mich auch wieder auf den Weg, der wieder den Berg nach oben führt.



Immer wieder über tolle Trampelpfade


fröhliches Wanderhexchen


Es duftet nach warmen Waldboden

Wieder auf dem Höhenweg, eröffnen sich auch mal kleine Aussichten. Nun dauert es auch nicht mehr lang, und der Abzweig nach Hilchenbach ist erreicht. Eigentlich wollte ich noch einen Schlenker über den Höhenring machen, aber die versteckte Dose in der Nähe der Bank lässt mir keine Ruhe. Also marschiere ich entschlossen wieder über den Berg Richtung Hilchenbach.


Da unten ist Allenbach versteckt


Waldpfad Richtung Hilchenbach


Ganz ohne Hohlweg geht es bei mir einfach nicht....

Wieder an der Bank, genieße ich erst noch einmal den Blick über mein Heimatstädtchen in der Nachmittagssonne. 


Hier oben könnte ich stundenlang sitzen

So, nun aber. Da hier immer noch keine Spaziergänger unterwegs sind, kann ich mich getrost wieder zum Affen machen und mit dem Handy in der Hand auf die Suche begeben.
Ich tapse kreuz und quer zwischen den Bäumen herum und schaue wirklich genau nach. Aber nichts. Das ist schon zum Verzweifeln. Der Karte nach müsste ich direkt davor stehen. Verhext.
Bis ich am Handy vorbei auf eine Stelle starre, wo ich noch nicht nachgesehen habe. Nee, oder? 
Doch. Gefunden, ich werd verrückt. Ein erfahrener Geocacher würde müde abwinken und sagen: typisches Versteck, aber ich bin begeistert.
Einen Eintrag im Logbuch kann ich nicht hinterlassen, es liegt kein Stift dabei, und ich habe auch keinen im Rucksack (Notiz an mich: Kuli/Bleistift einpacken).
So gibt es eben einen Fotolog.


Heureka, endlich gefunden
Ich verstecke das Döschen wieder gut und mache mich zufrieden auf den Weg ins Tal. 



Abstieg nach Hilchenbach


die beiden Türme der Hilchenbacher Kirche

Nach knapp 6 Stunden bin ich wieder zu Hause, und ein wunderschöner Wandertag geht zu Ende.


Fazit: Ein Rundweg, der mich total begeistert hat. Sehr hoher Pfadanteil, immer wieder wird der Wanderer von Wirtschaftswegen weggeleitet. Ich kann nur jedem empfehlen, den Kalorienpfad in Hilchenbach zu starten, schon allein wegen der herrlichen Aussicht von der Bank unterhalb der Dörrhöhe. Einkehrmöglichkeit im alten Wärterhaus am Staudamm der Breitenbach-Talsperre.



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